Die S4 (Ost) steht für eine neue, rund 32 km lange Schnellbahnverbindung von Hamburg-Altona nach Bad Oldesloe über die Hamburger Innenstadt, den Hauptbahnhof, Ahrensburg und Bargteheide (siehe Abb. 1).
Damit wird die S-Bahn insbesondere für Fahrgäste aus den östlichen Stadtteilen Hamburgs und für Pendler aus dem Kreis Stormarn eine attraktive Erweiterung des bisherigen Mobilitätsangebots werden. Insgesamt können rund 250.000 Menschen im Einzugsbereich der Strecke von dem neuen Angebot profitieren.
Durch die neue S-Bahn-Verbindung wird das Bus- und Bahnfahren insgesamt attraktiver und es wird ein Anreiz geschaffen, das eigene Auto stehen zu lassen. Erwartet wird, dass mit der S4 je Werktag 97.400 Personenfahrten durchgeführt werden. Die S4 steht damit nicht nur für eine deutlich bessere Verkehrsanbindung, sondern trägt auch zur Entlastung der Straßen und zu einer besseren Luftqualität bei.
Innerhalb des Hamburger Gebiets sind derzeit sechs Haltepunkte geplant, davon vier neue. Mit der S4 wird es erstmals möglich, auf dieser Strecke in einem verlässlichen, einheitlichen Fahrplantakt per S-Bahn zu verkehren. In der Hauptverkehrszeit soll die S4 im 10-Minuten-Takt zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg fahren.
Viele Ziele in und rund um die Hamburger Innenstadt können durch Wegfall des Umstiegs im Hauptbahnhof Hamburg schneller erreicht werden. Auch der Hamburger Flughafen kann aus Richtung Nordost durch Umstieg in Hasselbrook zur S1 am selben Bahnsteig schneller und bequemer als heute erreicht werden. Dies trägt zur Entlastung des Hauptbahnhofs bei.
Die Deutsche Bahn ist Realisierungsträger der wichtigen Infrastrukturmaßnahme. Die BVM ist Bedarfsträger und als Zuwendungsgeber innerhalb einer komplexen Mischfinanzierung (Europäische Union, da die S4 Teil des transeuropäischen Netzes ist; Bund per Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) wegen des Nutzens für den „Knoten Hamburg“; Länder SH und FHH wegen des erheblichen ÖPNV-Nahverkehrsnutzens; Deutsche Bahn) anteilig und übergreifend für die Finanzierung des „Milliardenprojekts“ verantwortlich. Bei der Realisierung der S4 sind umfänglich inhaltliche, zeitliche und finanzielle (für die FHH haushaltsrelevante) Aspekte, in den drei Planfeststellungsabschnitten, davon zwei auf hamburgischem Gebiet, von der BVM zu monitoren, zu koordinieren und zu steuern. Das Gelingen des Projekts muss von den Beteiligten insgesamt garantiert werden und hier nimmt die BVM eine entscheidende Rolle ein. Im Streckenverlauf der S4 gibt es neben der dahin gehenden Grundlast viele Spezialthemen und Herausforderungen aus diversen Belangen. Auch hier ist die BVM verantwortlich organisatorisch eingebunden. Aus der Verschneidung teils konkurrierender, zeitlicher und monetärer Interessen der von der S4 Betroffenen oder der daran Beteiligten ergeben sich bis zur Lösungsfindung regulär komplexe, nicht automatisierte Findungsprozesse, die einen hohen Koordinierungs- und Steuerungsbedarf seitens der BVM erfordern.
Beispielhaft sind etwa bei dem Thema des an die DB-S-Bahn-Station angrenzenden und bestehenden „ZOB Rahlstedt“ (geplanter Zustand der S-Bahn-Station siehe Abb. 2) die teils gegenläufigen Interessen aus dem einerseits beim Bau der S4 zu garantierenden ZOB-Bus-Betrieb, andererseits dessen anstehendem Neubau, der fortwährend nötigen Aufrechterhaltung des öffentlichen Raums (Durchgang unter der S-Bahn), der Interessen der Realisierung der S4 einschließlich Baustellenflächen sowie letztlich auch eisenbahnkreuzungsrechtliche Themen mit Finanzierungsrelevanz zu wahren. Demnach sind Abwägungen und Verhandlungen mit den innerstädtischen Partnern (Bezirk), der Deutschen Bahn und mit der bei dem Beispiel betroffenen Hochbahn mit erheblicher monetärer und terminlicher Relevanz verantwortlich herbeizuführen.
Der Organisationsraum der S4 ist aufgrund der am Projekt Beteiligten weitreichend, was sich in den Prozessen widerspiegelt: Wir, die BVM, sind mit Schleswig-Holstein und der DB Netz AG - diese als Realisierungsträger - mit dem Bund, dem Eisenbahnbundesamt, dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV), der S-Bahn Hamburg GmbH gemeinsam unterwegs.
Die S4 ist längst im Bau! Durch die Anbringung von Kameras an Baustellen wird Transparenz geschaffen (siehe Abb. 3). Gemäß Planrecht müssen Grenzwerte beim Bau eingehalten werden. Etwa wird die Geräuschkulisse auf den Baustellen überwacht (beispielhaft, siehe Abb. 4).
Hier finden Sie weitere Informationen: s-bahn-4.de
Bildergalerie:
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Abb. 1 Streckenverlauf der S4 mit der Aufteilung der jeweiligen Planfeststellungsabschnitte (PFA) (Quelle: DB).
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Abb. 2 Die neue Station Rahlstedt und auf der rechten Seite der ZOB Rahlstedt (Quelle: DB)
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Abb. 3 An der Baustelle Hammer Straße befindet sich eine Baustellenkamera (Quelle: s-bahn-4.de)
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Abb. 4 Mehrere Außenmikrofone messen die Geräuschkulisse auf der Baustelle. (Quelle: Krämer Evers)